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10 Schwangerschaftstabus

Aktualisiert: 8. März 2022

Dieser Artikel befasst sich mit 10 Schwangerschaftstabus, also Dingen, über die Schwangere nicht sprechen. Sei es aus Scham, sei es aus Angst oder sei es auch, um jemandem keine Angst zu machen. Dennoch hätte ich einige Dinge gerne vorher gewusst und gebe deswegen hier einen Einblick.


⚠️Triggerwarnung! ⚠️ Es werden sensible Inhalte abgesprochen, die Personen verschrecken oder negative Gefühle auslösen können.


1. Wie lange es dauern kann, schwanger zu werden.

Schwanger werden ist all gemeinhin durch Film und Fernsehen sehr romantisiert. Ein Mann und eine Frau lieben sich, beschließen schwanger zu werden und es klappt dann natürlich auch sofort. Oder meistens sogar auch nebenbei oder aus Versehen. Die Realität kann so aussehen. Es kommt durchaus vor, dass Frauen sehr schnell schwanger werden, oder natürlich auch aus Versehen oder auch mal bei einem One-Night-Stand. Aber! Das sind die Ausnahmen und nicht die Regel. In der Regel dauert es eine Weile, bis eine Frau schwanger wird. In jedem Menstruationszyklus liegt die Chance schwanger zu werden bei 20-30%. Allerdings nur, wenn alles optimal läuft und der Geschlechtsverkehr an den fruchtbaren Tagen stattfindet (Diese sind übrigens nur 12-24 Stunden nach dem Eisprung)."Die menschliche Fortpflanzung ist sehr anfällig für Störungen. Denn schon ein kleiner Fehler bei der Eizellreifung, Spermienbildung oder Befruchtung kann die Aussichten auf eine Schwangerschaft für die nächsten vier Wochen zerstören." (Kinderwunsch - Dauer). Im Schnitt dauert es unter diesen Voraussetzungen vier Monate, um schwanger zu werden. (50% in den ersten drei Monaten, 75% in den ersten 6 Monaten und 90% in den ersten 12 Monaten). Bis zu einem Jahr ist also alles vollkommen normal. Nur, leider sprechen Frauen selten darüber, wie lange es effektiv gedauert hat schwanger zu werden. Das führt dann auch bedauerlicherweise dazu, dass jede Frau, die nicht aufs erste Mal schwanger wird, sich unweigerlich fragt, was denn mit ihrem Körper nicht stimmt. Dadurch kommt es zu Stressreaktionen und man entfernt sich schnell von dem romantischen Akt hin zu einem zwangvollen. Also... Bitte cool bleiben. Es ist meistens alles in Ordnung, es dauert nur einfach länger als gedacht. Bei Unsicherheiten soll und kann aber auch jederzeit der Frauenarzt des Vertrauens zu Rate gezogen werden.

2. Wie oft ein Abgang passieren kann.

Jede dritte Schwangerschaft endet vor der 12. Woche mit einem Abgang, so eine Pressemitteilung des Bundesverbandes der Frauenärzte. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung spricht sogar davon, dass etwa 50 % der Schwangerschaften vor der 12. Woche abgehen und ca. 11-15 % bis zur 24. Woche. Die Zahlen schwanken so stark, da es keine Mitteilungspflicht bei einer Fehlgeburt gibt und gerade vor der 12. Woche viele Schwangerschaften noch nicht richtig festgestellt wurden. Fakt ist, dass es sehr viel häufiger vorkommt, als uns Frauen lieb wäre. Und Fakt ist auch, dass das uns Frauen selten bewusst ist. Warum? Weil man nicht darüber spricht. Und warum spricht man nicht darüber? Nun. Zum einen möchte glaube ich niemand einer schwangeren Frau Angst einjagen. In der anfänglichen Euphorie, will sich natürlich auch niemand damit auseinandersetzen, dass die Schwangerschaft eventuell vorzeitig abgebrochen werden könnte. Erst recht nicht, wenn man länger gebraucht hat, um endlich schwanger zu werden. Zum anderen tut es weh über dieses Thema zu sprechen... Insbesondere, wenn man selbst eine Fehlgeburt erleben musste. Es ist aber sicherlich auch ein sehr schambehaftetes Thema, weil viele Frauen in solchen Situationen die Schuld bei sich selbst suchen oder denken sie hätten etwas falsch gemacht. Dabei wäre es doch gerade wichtig darüber zu sprechen, um eben festzustellen, dass es nicht der eigene Fehler ist, sondern leider sehr häufig vorkommen kann - und das auch vollkommen grundlos. Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, bezieht dazu folgende Stellung: "Es hilft, wenn Frauen sich dieser Tatsache und dass es keine Garantie für eine glückliche Geburt gibt, bewußt sind. (...) Dann wird der Verlust nicht so sehr als persönliches Versagen erlebt, sondern umgekehrt jeder gut gelaufene Tag der Schwangerschaft als Erfolg und Geschenk". Wenn es zu einer Fehlgeburt kommen sollte, ist es jedenfalls immens wichtig, die Trauer aufzuarbeiten. Mehr dazu auch bei: Fehlgeburten - warum die Trauer so wichtig ist


3. Die "unschicklichen" Schwangerschaftsbeschwerden.

Gemeinhin ist bekannt, dass eine Schwangerschaft die ein oder anderen Beschwerden mit sich bringen kann. In Film und Fernsehen handelt es sich hierbei um skurrile Essensgelüste (Essiggurken mit Nutella), wachsende Brüste, super schöne Haut oder voluminöses Haar. Dass die Beschwerden allerdings auch nicht so rosig sein können, darauf gibt die "Morgenübelkeit" schonmal einen Hinweis. Es gibt allerdings auch noch einige unschickliche Schwangerschaftsbeschwerden, über die man meistens nicht spricht. Hier eine kleine Auflistung: - Die "Morgenübelkeit", den ganzen beschissenen Tag lang. Warum man dazu Morgenübelkeit sagt, ist mir schleierhaft. Sie tritt nämlich nicht nur morgens auf und ist dann weg, sondern es handelt sich eher um einen ständigen Begleiter in den ersten Schwangerschaftswochen. Einige Frauen müssen sich zusätzlich übergeben. Die Überempfindlichkeit auf Gerüche hilft da leider auch nicht weiter. Einen kleinen Lichtblick gibt es aber: Man sagt, dass sie nach 12 Wochen verschwindet (in meinem Fall nach 14 Wochen). Aber eine kleine Warnung gibt es an dieser Stelle noch: Es kann auch bei manchen Frauen vorkommen, dass die Übelkeit die ganze Schwangerschaft anhält. - Wassereinlagerungen. Während der Schwangerschaft kann es dazu kommen, dass der Körper Wasser einlagert. Hierbei schwellen dann Arme und Beine an, und man wirkt auch insgesamt etwas "aufgeschwemmt". Um die Einlagerungen in den Beinen zu verhindern, kann man unter anderem Stützstrümpfe anziehen. In den ersten Schwangerschaftswochen ist das jetzt nicht unbedingt angenehm, aber immerhin noch realisierbar. Mit fortschreitender Woche und wachsendem Bauchumfang gestaltet sich das Anziehen der Strümpfe gar nicht mehr so einfach. Ein oder zwei helfende Hände sind hier notwendig. Immerhin nahm es mein Mann mit Humor und sah es als praktische Übung an, jemanden anzuziehen. - Hämorrhoiden. Uff. Ja, einem bleibt wirklich nichts erspart. Sehr unangenehm und natürlich auch super peinlich. Aber auch hier kann der Frauenarzt helfen. Scheut euch nicht, dies anzusprechen. - Erhöhter Harndrang. Jap, manchmal kommt man gefühlt nicht von der Toilette runter. Auf jeden Fall kann man auch keinen längeren Ausflug mehr machen, ohne zu wissen, ob nicht irgendwo unterwegs eine akzeptable Toilette ist. - Verstopfungen. Durch das ständige Pipi machen, vergisst man dann oft auch genug zu trinken. Als Begleiterscheinung können dann schon auch mal Verstopfungen auftreten. Keine Sorge, auch das ist relativ normal. Wenn es aber schlimmer wird, sprecht es ruhig auch mal beim Frauenarzt an. - angeschwollene Geschlechtsteile. Ist ja irgendwie auch logisch. Durch das wachsende Leben in der unteren Körpergegend fließt dahin natürlich auch mehr Blut. Das führt auch zu angeschwollenen Geschlechtsteilen. Und ja, dadurch kann Sex auch sehr unangenehm, sogar schmerzhaft werden. Natürlich gibt es noch mehr Schwangerschaftsbeschwerden. Die aufgelisteten sind jetzt nur diejenigen, über die am wenigsten gesprochen wird.


4. Die Emotionalität.

Mit der Feststellung der Schwangerschaft wird man auf einmal sehr emotional. Natürlich hängt das auch mit den Hormonen zusammen, aber man erfährt auch eine allgemeine Verletzbarkeit und eine massive Angst davor, dass etwas schiefgehen könnte. Des Weiteren stellte ich fest, dass ich in beiden Schwangerschaften extrem wütend und dünnhäutig war. Egal, was jemand zu mir gesagt hat... es war oft so als wollte ich es unbedingt falsch verstehen.


5. Der Kampf mit dem Job.

Karriereorientierte Frauen stellen sich gleich nach der Feststellung der Schwangerschaft die Frage, wie sie die frohe Kunde dem Arbeitgeber mitteilen können - und vor allem auch wann. Grundsätzlich ist es nicht vorgeschrieben die Schwangerschaft sofort mitzuteilen, man kann also theoretisch auch warten, bis die 12 Wochen vergangen sind (also die kritische Anfangszeit). Allerdings ist der Arbeitgeber in vielen Fällen dazu verpflichtet sofort auf die Mitteilung zu reagieren. Das ist besonders dann relevant und wichtig, wenn es um die Aussprache eines Beschäftigungsverbotes geht. In einigen Berufen bestehen im Arbeitsumfeld oder im Umgang mit dem Klientel besondere Risiken, die sich negativ auf den Fötus auswirken könnten oder sogar eine reale Gefahr darstellen. Es gibt aber darüber hinaus auch einige Situationen, in denen man sich beinahe gezwungen fühlt das auch mitzuteilen... wenn es beispielsweise darum geht schwere Dinge zu heben. Dementsprechend habe ich persönlich mich dazu entschieden es in beiden Schwangerschaften umgehend nach der Feststellung durch den Frauenarzt mitzuteilen. Natürlich fühlt man sich dann erstmal "schlecht", weil der Ausfall der eigenen Arbeitsleistung ja erstmal einen Verlust für den Arbeitgeber darstellt... aber vor allem auch oft für das Team oder die Arbeitskollegen. Die Arbeit muss ja trotzdem getan werden und im Falle des Schichtdienstes, müssen die Schichten ja auch entsprechend umvertreilt werden. In sozialen Berufen ist man ja nun schon ohnehin unterbesetzt, sodass es oft sehr schwierig ist, wenn eine Person längere Zeit ausfällt. Man hat also unweigerlich ein schlechtes Gewissen und in extremen Fällen sogar das Bedürfnis sich zu entschuldigen. Natürlich sollte es im besten Falle nicht so sein, ist es aber leider immer noch. Ein kleines bisschen kann das Gewissen dann aber doch durch die Tatsache beruhigt werden, dass der Arbeitgeber den monetären Ausfall von der Krankenkasse erstattet bekommt (im Falle des Beschäftigungsverbotes) und man selbst bekommt vollen Lohnausgleich.


6. Was es bedeutet, eine Risikoschwangerschaft zu haben.

Bei einem der ersten Frauenarzttermine teilte mir meine Frauenärztin beiläufig mit, dass ich eine Risikoschwangerschaft habe, da ich übergewichtig bin. Mich hat das ehrlichgesagt schockiert. Sicherlich ist mir bewusst, dass Übergewicht nicht "gesund" ist. Aber den Zusammenhang zu meiner Schwangerschaft konnte ich jetzt nicht wirklich ausmachen. Und gleichzeitig hatte ich total Angst vor diesem Begriff und malte mir schreckliches dazu aus. Aus diesem Grund habe ich mal nachgelese, was das überhaupt bedeutet. Eine Risikoschwangerschaft zu haben, bedeutet nämlich in erster Linie, dass der Frauenarzt in der Schwangerschaft alle vier Wochen einen Termin zur Nachsorge ausmacht und in den letzten acht Wochen der Geburt alle zwei Wochen. Es sollen somit mögliche Krankheiten und Risiken für das Baby frühzeitig erkannt werden. Laut einer Studie des BUndesministeriums für Gesundheit hatten im Jahr 2010 75% der Schwangeren eine Risikoschwangerschaft. Diagnsotiziert wird diese bei Erstgebärenden unter 18 Jahren oder über 35 Jahren, Mehrgebährenden (2.-4. Kind) über 40 Jahre, Vielgebärende (mehr als 4 Kinder), Übergewicht, Mehrlingsschwangerschaften, Rhesusunverträglichkeit, frühere Fehlgeburten, Frühgeburten, frühere Kaiserschnitte, Komplikationen bei früheren Entbindungen, gutartige Wucherungen der Gebärmutter (Myome), Veränderungen am Gebärmutterhals oder der Gebärmutter, bestimmten Vorerkrankungen z.b. Diabetes mellitus, Asthma bronchiale, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Schilddrüsenerkrankungen, Epilepsie, Infektionen, bestimmten Erbkrankheiten innerhalb der Familie, Einnahmen bestimmter Medikamente. Wenn man sich diese Auflistung so anschaut, verwundert es nun wirklich nicht mehr, dass 75% der Frauen da rein fallen. Jedenfalls habe ich für mich beschlossen, dass es mir ja nur von Vorteil sein kann, wenn unsere Gesundheitszustände engmaschig kontrolliert werden. Vorsicht ist ja besser als Nachsicht.


7. Die Stutenbissigkeit anderer Frauen.

Holy moly. Ich kann euch sagen... das ist wirklich einer der Punkte, die ich bis heute am heftigsten finde. Ich habe in meiner Schwangerschaft schnell herausgefunden, dass Frauen in punkto Kinder bekommen in ständiger Konkurrenz zueinander stehen. Eigentlich machen Frauen in der Schwangerschaft ja wirklich viel durch. Und eigentlich tut es uns Frauen auch sehr gut mit anderen Frauen darüber zu sprechen. Aber man merkt auch schnell, dass es so eine Art wettkampf ist, dem man ausgesetzt ist. Es geht schnell darum, wem es in der Schwangerschaft am besten geht, wer am meisten leisten kann, wer am weingsten Nebenwirkungen hat oder wer noch arbeiten gehen konnte. Meine erste Diskussion darüber hatte ich am Familientisch. Meine Tante und meine Stiefmutter unterhielten sich darüber, dass sie gar nicht verstehen können, warum Frauen heutzutage wegen jeder "Kleinigkeit" in ein Beschäftigungsverbot geschickt werden. Sie beide (Arzthelferin und Erzieherin) haben ja schließlich arbeiten können bis sie entbunden haben und das sei ja auch kein Problem gewesen. Diese Worte haben mich ganz schön schockiert Ich bin definitiv der Meinung, dass jede Frau in der Schwangerschaft einen Schutz verdient hat. Die gesetzliche Regelung hilft auch denjenigen Frauen, die sich schwer tun solche Dinge für sich raus zu boxen. Aber abgesehen davon konnte ich nicht verstehen, warum man das nicht als Fortschritt betrachten kann. Es ist doch eine gute Sache, dass Frauen sich auf ihre Schwangerschaft konzentrieren können, ohne dass sie Angst haben müssen potenziell ihr Baby zu gefährden (Klar, es ist nicht gesagt, dass etwas passiert... aber wenn etwas passieren würde, wäre das fatal). Im Geburtsvorbereitungskurs ging es dann weiter. Anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, steht man in einem Konkurrenzkampf. Ständig relaitivert man Aussagen oder muss aufpassen, wie man Dinge formuliert, weil man sonst schnell verurteilt wird. Man stelle sich nur mal vor eine Frau würde in so einem Setting mal äußern, dass sie eigentlich nicht stillen möchte. Der Shitstorm, der auf sie herniederbricht ist epochal. Aber warum ist das so? Warum kann man dann nicht erstmal fragen, wieso sie das so möchte? Bei so einer Aussage würde eine Frau definitiv verbal zerfleischt werden. Ein wenig mehr Unterstützung würde ich mir persönlich schon wünschen. Würde uns bestimmt auch vieles erleichtern.


8. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit/Aufarbeitung.

Besonders überraschend kam für mich die Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit und die Aufarbeitung der Fehler der Eltern. Ich meine, eigentlich ist es ja nicht verwunderlich. Man wünscht sich natürlich die bestmögliche Mutter für sein Kind zu sein und macht sich dementsprechend eben einige Gedanken darüber, wie man selbst aufgezogen wurde. Aber vor allem eben auch darüber, wie man es in Zukunft nicht mehr machen möchte. Der Prozess ging bei mir nahezu die ganze Schwangerschaft und hat mich auch im ersten Lebensjahr noch eine Weile begleitet. Ich denke es ist auch immens wichtig, um festzulegen, wo die Prioritäten in der Erziehung liegen. Ich finde aber auch, dass man schnell lernt, dass die Theorie ab und an an der Realität scheitert. Aber dazu an einer anderen Stelle mehr.


9. Wie oft einem ungefragt an den Bauch gefasst wird

Natürlich freut man sich darüber, dass ein kleines Menschlein in einem heranwächst. Es ist aufregend und wunderschön. Die Aufregung überträgt sich auch auf andere Menschen. Das hat einige positive Effekte, wie ich festgestellt habe. An Supermarktkassen wird man bespielsweise vorgelassen, Stühle und Sitzgelegenheiten werden angeboten, manche Menschen haben das Gefühl dich schonen zu müssen und bedienen dich auch. Allerdings hat es auch die Auswirkung, dass man ein bisschen aufhört als Person zu existieren und das Baby mehr im Vordergrund steht. Dadurch wird man auch extrem bevormundet. Natürlich am offensichtlichsten an den Dingen, die man seinem Körper zuführt (natürlich wird auf Alkohol, ZIgaretten und Drogen verzichtet)... Allerdings passiert das auch bei Kaffee oder sogar bei manchen Teesorten, einigen Lebensmitteln... Man darf sich nicht mehr aufregen, weil die Aufregung ja dem Baby schaden könnte... Mit fortgeschrittener Schwangerschaft wird einem dann auch gesagt, dass man sich schon gut überlegen solle jetzt noch Auto zu fahren; bzw. man wird auch in Hinblick auf körperliche Leistung sehr ausgebremst. In meiner zweiten Schwangerschaft musste ich mich extrem rechtfertigen, weil ich im 9. Monat noch mit meiner Familie einen AUsflug in den Zoo machen wollte. So kurz vor der Entbindung sei das ja unverantwortlich. Eine Sache mit der ich noch weniger umgehen konnte, war das ständige ungefragte Bauch anfassen. Sehr schräg. Menschen haben davor auch nicht meinen Bauch getäschelt. Warum fangen jetzt sogar Fremde damit an mir ungefragt an den Bauch zu fassen? Klar, wenn ich Kindsbewegungen spüre und selbst das nun mit jemandem teilen möchte, biete ich schonmal an, dass Personen meinen Bauch anfassen können. Aber warum macht man das denn ungefragt? Sehr seltsam. Die Bevormundungen und Grenzüberschreitungen sind aber auch eine gute Übung. Ist das Baby dann erstmal da, geht es in dem Stil nämlich weiter. Es härtet also auch schonmal ein kleines bisschen ab.


10. Wie anstrengend es sein kann

Schwanger zu sein ist ehrlichgesagt ganz schön anstrengend und wird gemeinhin ganz schön verklärt. Man fühlt sich ständig furchtbar müde und hat wirklich extrem viele Begleiterscheinungen die nerven. Ich war sehr erstaunt darüber, wie viele Dinge einem in Punkto Schwangerschaft einfach verschwiegen werden. Woran liegt das? Natürlich zum einen daran, dass manche Dinge einfach peinlich sind. Aber auch an der Angst verurteilt zu werden oder auch der Angst davor "abnormal" zu sein. Es redet ja niemand darüber... also weiß man ja erstmal nicht, dass es eigentlich ganz normal ist, wenn es einem so geht. Ich würde mir wirklich wünschen, dass wir Frauen mal einige Tabus brechen. Ich bin mir sicher, dass wir alle davon profitieren würden. Zumindest gehöre ich persönlich auch zu den Menschen, die lieber wissen wollen, was auf einen zukommt. Aber natürlich möchte ich euch nun auch nich verschweigen, dass viele Menschen nicht über die negativen Dinge reden, weil die positiven einiges aufwiegen. Einen kleinen Menschen zu produzieren ist so aufregend und natürlich auch ein unfassbares Wunder. Die kleinen Arme und Beine im Ultraschall zu sehen, die Liebe, die man empfindet, die Vorfreude auf den Familienzuwachs sind überwältigend. Und wenn man schließlich auch die Kindsbewegungen fühlen darf und es richtig real wird, ist das wohl das schönste Gefühl der Welt. Alles in Allem ist es den Ärger definitiv wert.


Quellen:




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